Comvita Firmenschild am Haupteingang in Paengaroa NZ

Hauptsitz von Comvita in Neuseeland

17. Januar 2018 wir besuchen den Hauptsitz von Comvita in Paengaroa

Ein weiteres Highlight unserer Reise folgte heute. Wir besuchten das Mutterhaus von Comvita. Dem Hersteller des besten Manuka Honigs der Welt. Wir wurden Hervorragend betreut durch eine ganze Delegation von Mitarbeitern. Und wie überall in Neuseeland, hatten wir das Gefühl herzlich willkommen zu sein und lauter Freund zu treffen.
Auf Bild 2 von rechts nach links: „ Hans Spreiter, Shane Bloor, Rolf Andres und Luke Jellett“.

Thank you guys for your time and your hospitality. Now we know exactly why Comvita UMF Manuka Honey is the best from the world…

Das Mutterhaus von Comvita befindet sich in Paengaroa im Norden der Nordinsel. an der Bay of Plenty zwischen Tauranga und Rotoura. Wie der Name schon sagt, „Bucht des Überflusses“ herrschen dort ideale Beingungen für Flora und Fauna. Das Klima ist subtropisch mild und die Vegetation fantastisch. Ein wirklich schöner Ort um zu arbeiten. Wären wir nicht aus der Schweiz, wären wir fast etwas neidisch.

Claude Stratford war ein Hobby Imker, der seine Bienen neben der Arbeit betreute, wie das auch in der Schweiz häufig der Fall ist. Er gründete Comvita im Jahr 1974 im alter von 64 Jahren. 2013 starb er im Alter von 103 Jahren. Bis wenige Wochen vor seinem ableben interessierte er sich um die Geschicke seiner Firma. Man spührt in den Räumen der Firma förmlich Claude’s Präsenz. Sein Geist lebt in den Werten und der Kultur der Firma. Viele der Mitarbeiter kannten den Gründer noch persönlich. Wer bei COmvita arbeitet bleibt auch dort.

Comvita erreichte im Jahr 2016/17 einen Umsatz von umgerechnet über CHF 100 Mio, bei einem EBIT von 13%. Die Rohstoffe für Comvitas Produkte stammen aus 36’000 Bienenvölker. Damit ist die Firma der grösste Produzent von Manuka Honig weltweit. Es ist nicht einfach Lebensmittel für den Weltmarkt herzustellen, viele Vorschriften und rechtliche Einschränkungen in den verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt machen den Export extrem aufwändig.

 

Die Comvita Produktion

Treffen mit den Verantwortlichen bei Comvita

V.l.n.r: Luke Jellett, Rolf Andres, Shane Bloor , Hans Spreiter

Bei einem Kaffee lernten wir uns etwas näher kennen und unterhielten uns über die weltweiten Herausforderungen beim Handel mit Manuka Honig. Wobei es sich auf der ganzen Welt um die selben Themen handelt. Die Hauptsächliche Herausforderung auf der ganzen Welt ist, dass Manuka Honig ein Lebensmittel ist und entsprechend keine gesundheitsbezogenen Angaben gemacht werden dürfen. Dies obwohl es Studien gibt, welche die Wirksamkeit des Honigs belegen.

Währen einer exklusiven Führung erhielten wir Einblick in die Geheimnisse der Fabrikation von Comvita.

Um den Logistikaufwand zu minimieren, wird der Hong dezentral in der Nähe der Bienenstöcke geschleutert und in Fässer abgefüllt. Dadurch muss keine Infrastruktur hin und zurück transportiert werden. Die leeren Bienenwaben stehen sofort wieder zur Verfügung. Der Honig wird noch vor Ort in Fässer abgefüllt und nach Paengaroa geliefert.

Der Inhalt jedes Fasses wird auf seine Reinheit und seine Wirksamkeit überprüft. Neben den Kontrollen durch die externen Labors, führt Comvita konsequent eigene Kontrollen durch und garantiert so für höchste Qualität und Autenzität.

Seit dem Jahr 2006 weiss man, dass der Inhaltsstoff Methylglyoxal oder kurz MGO für die Wirksamkeit des Manuka-Honigs verantwortlich ist. MGO ensteht aus einer Vorstufe in dem Honig und kann sich nach der Ernte noch bis zu zwei Jahre zu seiner vollen Konzentration entwickeln. Comvita misst diese Vorstufe und lagert den Honig so lange bis er in optimaler Qualität ausgeliefert werden kann.

In einer geheizten Halle wird der Honig bei ca. 35° C verflüssigt, damit er eifacher aus den Fässern herausläuft. Der Honig wird jedoch nie über 35°C erhitzt. Das wirksame Methylglyoxal und damit die „nicht peroxische Aktivität“ (NPA) bleibt zwar erhalten, auch wenn es Hitze ausgesetzt wird. Die Enzyme, die jedoch für die „peroxische Aktivität“ verantwortlich sind, würden jedoch bei Temperaturen über 40° zerstört. Comvita will den Honig aber in seiner gesamten Aktivität erhalten und mit der höchstmöglichen Wirksamkeit auf den Markt bringen.

In einer vollautomatischen Anlage wird der Honig gesiebt, abgefüllt, Etikettiert und verpackt. Tatsächlich eindrücklich wir hochprofessionell und auf einen globalen Markt ausgerichtet hier gearbeitet wird.

 

Experience Comvita

 

Ein Eindruck aus der Comvita Bienen-Erlebnsiwelt

Ein Eindruck aus der Comvita Bienen-Erlebnsiwelt

Beim gemeinsamen Mittagessen wurden persönliche Kontakte geschlossen und Freundschaften geschlossen. Wir hoffen sehr Jungs im Gegenzug mal in Zofingen begrüssen zu dürfen.

Fantastisch ist das Erlebnis Zentrum, in welchem Comvita den Besuchern aus aller Welt nicht nur die Welt des Manuka Hiongs näher bringt sondern auf die Probleme der Bienen in aller Welt hinweist. Diese sind nämlich in Neuseeland nicht anders als überall auf der Welt. Man spürt, dass die Gesundheit der Bienen und der Natur im allgemeinen ein grosses Anliegen des Firmengründers Claude Stratford war. Aber auch vom Nutzen der Bienenerzeugnisse für die Menschliche Gesundheit war Claude überzeugt.

Als erstes gelangt man in einen Raum, der einem Bienenstock nachempfunden ist. Einen Moment lang fühlt man sich quasi wie eine Biene. Ein kurzes Video gibt Einblick in den Bienenstock. Es zeigt wie Bienen leben, wo sie Ihre Nahrung lagern, wie sie Ihre Brut pflegen und wie Sie Honig produzieren. Vor allem für Nicht-Imker sehr spannend.

Weiter wird thematisiert, wie Bienen sehen. Plötzlich geht das Licht aus und die stilisiierten Blüten beginnen zu leuchten. Man versteht warum die Blüten eine so grosse Anziehungskraft auf die Bienen haben.

An einer weiteren Station kann die Welt des Manuka-Landes mittels virtueller Realität erkundet werden. Man kann sogar dem Imker bei der Arbeit über die Schulter schauen und das garantiert ohne Stich. Da nun nicht alle je nach Neuseeland kommen werden stellen wir das Video hier zur Verfügung. Auch wenn es mittels virtueller Realität noch eindrücklicher ist, gibt es doch eine Vorstellung von Comvita: Comvita Heartland

 

Beemasters bei der Arbeit

 

Eines der geländegängigen Fahrzeuge von Comvita

Die Fahrzeuge von Comvita sind sehr Geländegängig

Am Nachmittag besuchten wir die Imker bei der Arbeit. Bei Comvita heissen die Jungs „Beemasters“. An den geübten Handgriffen erkannten wir sofort, dass die Männer wussten was Sie tun. Wir durften zusehen, wie auf einer Belegstation die jungen, frisch begatteten Königinnen eigesammlt wurden um sie ihrer Bestimmung zuzuführen. Nämlich Zeit Ihres Lebens nichts anderes zu machen als Eier zu legen und für genügend Bienen-Nachwuchs zu sorgen.

Die Station war extrem abgelegen, zeitweise mussten wir durch ein Bachbett fahren um dahin zu gelangen. Dabei geht es einerseits darum, die Bienen so wenig Umweltbelastung auszusetzen wie möglich. Andererseits geht es auch darum, die jungen Königinnen vor Diebstahl zu schützen. Man muss sich schon bewusst sein, dass Bienen und vor allem Ihre Produkte ein sehr kostbares Gut darstellen in Neuseeland. Und da die Neuseeländer auch nicht menschlicher sind als anderswo, ist der Diebstahl von Bienen ein wachsendes Problem. Und da man die Bienen halt schlecht einsperren kann, werden Sie halt sehr abgelegen platziert um sie schwer auffindbar zu machen.

Die Teams sind mit 4 – 5 Imkern unterwegs und betreuen bis zu 1’000 Bienenvölker. Auch hier ist Effizienz ein wichtiges Thema, die betriebswirtschaftlichen Grundätze gelten auch in Neuseeland. Comvita schafft es jedoch uns zu überzeugen, dass die natürliche, Tiergerechte Produktion jederzeit im Vordergrund steht.

 

Bis zu 2’000 Eier

Besuch auf der Belegstation von Comvita

Die „Beemasters“ von Comvita bei der Arbeit

Aber zurück zu unserer Belegstation. Um Inzucht möglichst zu vermeiden und und eine genetische Vielfalt zu garantieren, werden junge Bienen-Königinnen, weit entfernt von Ihrem Geburtsort auf sogenannten Belegstationen Begattet. Dort stehen Ihnen Drohnen (männliche Bienen) aus leistungsfähigen Völkern zur Verfügung um Ihnen die bestmöglichen genetischen Eigenschaften weiter zu geben. Dies wird in Neuseeland nicht anders gehandhabt als in der Schweiz.

Wusstest du übrigens, dass eine Königin aus einem ganz normal gelegten Ei entsteht? Etwa am dritten Tag nach der Ablage, entscheiden die Bienen aus welchem Ei eine Königin werden soll. Diese wird dann mit einem speziellen Futtersaft aus den Drüsen der Bienen gefüttert. Dem Geleé Royale oder auch Weiselsaft genannt. Alleine diese Fütterung führt dazu, dass die Königing im Gegensatz zu dem Arbeiterinen Fruchtbar wird und bis zu 50 mal länger lebt als eine Arbeiterin im Sommer!

Die jungen Königinnen begeben sich auf den Jungfernflug und lassen sich im Flug von bis zu 20 Drohnen begattet. Während die Drohne nach dem Akt stirbt, kehrt die Königin zum Volk zurück und startet ihre Lege-Tätigkeit. Nachdem geprüft wurde ob die junge Königin wie gewünscht Eier legt, wird sie gekennzeichnet. Hat das Geburtsjahr der Königin eine 8 am Ende, wird sie überall auf der Welt rot gekennzeichnet. Es gelten folgende Farbcodes, bestimmend ist jeweils die Endzahl des Jahres:

  • Endzahl 1 oder 6 –> weiss
  • Endzahl 2 oder 7 –> gelb
  • Endzahl 3 oder 8 –> rot
  • Endzahl 4 oder 9 –> grün
  • Endzahl 0 oder 5 –> blau

Und jetzt kann es losgehen. Eine starke Königin legt bis zu 2‘000 Eier pro Tag.

Wir wünschen viel Erfolg und freuen uns auf den besten Manuka Honig der Welt, den wir bald auch in der Schweiz anbieten werden.

25.06.2018/ran