Am letzten Wochenende hat Rolf Andres bei allen Bienenvölkern kontrolliert, ob Pollen eingetragen werden. Der Polleneintrag ist für den Imker ein wichtiger Indikator, ob es im Volk Brut gibt, denn Pollen ist die Brutnahrung. Wenn es Brut gibt, dann gibt es eine Königin, die Eier legt. So kann man den Zustand eines Bienenvolkes nur durch Beobachtung der fliegenden Bienen diagnostizieren, ohne das Volk (z.B. in der kalten Jahreszeit) öffnen zu müssen. Im Video sieht man die Arbeiterinnen mit vollen Pollenhöschen.

20 kg Pollen pro Jahr

Unter Schweizer Verhältnissen benötigt ein Bienenvolk pro Jahr rund 20 kg Pollen (die Mengenangaben in der Literatur zeigen aber grosse Abweichungen). Je mehr Brut ein Volk aufzieht, desto höher ist sein Pollenbedarf. Auch bei bestem Angebot steigen die Pollenvorräte nur beschränkt. Sammelbienen erhalten von Ammenbienen kleine Mengen Futtersaft. Über dessen Proteingehalt, durch Pheromone der offenen Brut und leere oder mit Pollen gefüllte Zellen wird der Polleneintrag gesteuert.

Häufen sich Vorräte an, machen Bienen zwischen den Flügen längere Pausen, sammeln geringere Mengen je Sammelflug und führen weniger Schwänzeltänze für ihre Trachtquelle aus. Dadurch reduziert sich die Anzahl neu rekrutierter Sammlerinnen.