Manuka (Südseemyrthe) –
d
ie Heilpflanze der Maori

Manuka (Südseemyrthe) –
die Heilpflanze
der Maori

Die Südseemyrthe – Leptospermum Scoparium – Manuka Pflanze

Die Manuka – Pionier und Heilpflanze

Als die Maori irgendwann zwischen dem 8. und 4. Jahrhundert, das heutige Neuseeland besiedelten, waren die Inseln komplett von Wald überwachsen. Nachdem James Cook im 18. Jahrhundert die inseln Kartografiert hatte, begann die Besiedelung Neuseelands hauptsächlich durch die Briten. Damit enstand auch ein wichtiger Industriezweig, nämlich der Handel mit Holz. Dieser wurde derart extensiv betrieben, dass der Wald beider Inseln, praktisch vollständig gerodet war.

EIne der ersten Pflanzen die auf den gerodeten Fläche gedeiht ist die Manuka Pflanze deren wissenschftlicher Name: „Leptospermum Scoparium“ ist. Sie enstammt der Gattung der Myrthengewächse und wird auch Südseemyrthe genannt.

Ohne Schutz des Waldes, den rauhen Bedingungen Neuseelands ausgesetzt, entwickelte die Pflanze Strategien, sich selber vor Wind, Wetter und Parasiten zu schützen. Dies erkannten bereits die Maori und nutzen Blätter und Blüten als Heilpflanze.

 

Traditionelle Heilpflanze

Joseph Banks war ein Botaniker, er begleitete James Cook als sie im Jahre 1769 Neuseeland betraten. Er beobachtete wie die Maori das Myrthengewächs, sie nannten es Manuka, als Heilpflanze nutzten. Einerseits stellten sie daraus Wundauflagen her, andererseits brauten sie einen Sud aus den Blättern des Gewächses.  Deshalb nannten de Engländer den Manuka Busch auch englisch „Tea Tree“ – Teebaum. Allerdings nicht zu verwechseln mit dem bekannten australischen Teebaum, der zwar auch zu den Myrthengewächsen zählt, aber wohl nur entfernt verwandt ist.

Lies dazu auch in unserem Blog: Warum ist Manuka Honig besonders gesund

Die Imkerei in Neuseeland

Immer wieder liest man im Zusammenhang mit Manuka Honig, dass schon die Maori diesen als Heilmittel eingesetzt hätten. Dies ist jedoch schlicht falsch. Vielmehr betrieben die Maori gar keine systematische Imkerei.

Erst die englischen Siedler brachten Know How und Bienen auf die Inseln. So ist die Imkerei in Neuseeland denn auch sehr europäisch geprägt. Selbst die Bienenrassen sind europäisch.

Lies auch dazu unseren Blog: Die imkerei in Neuseeland

Neuseeland hat viele weltweit einzigartige Pflanzen, was wiederum zu einzigartigen Sortenhonigen führt. Einige davon sind absolut fantastisch und schmecken völlig anders als wir uns das gewohnt sind. Beispielsweise der RewaRewa Honig, eine Pflanze der Gattung „Knightia excelsa“, welche die Engländer „honeysuckle“ nennen. Oder Pohutukawa – „Metrosideros excelsa“, sie blüht zur Weihnachtszeit in leuchtendem Rot, weshalb sie auch; „New Zealand Christmas Tree genannt wird.

Beides sind Pflanzen, die ausschliesslich in Neuseeland gedeihen und deren Honig absolut fantastisch schmecken. Während unserer Reise in Neuseeland haben wir viele verschiedene Honige versucht und viele neue Geschmacksrichtungen kennengelernt. Auch solche, mit denen wir uns nicht wirklich anfreunden konnten. Beispielsweise der Honigtau Honig in Neuseeland unterscheidet sich komplett von unserem Waldhonig in der Schweiz. 

Wir haben dazu auf Facebook einen Bericht zum Thema Sortenhonig verfasst und publiziert: Sortenhonige 

Zu den Manuka Honig Themenseiten

Die Herstellung von Manuka Honig

Die Manuka Pflanz ist eine weitere Gattung, die fast ausschliesslich in Neuseeland vorkommt. Und da wir gelesen haben dass sie als Pionierpflanze die gerodeten Flächen als erstes besiedelt hat, existieren riesige natürliche Vorkommen, die von der Landwirtschaft praktisch unberührt sind. 

Die Bienen werden während der Blütezeit in diese Vorkommen gestellt und sammeln den Nektar dieser kleinen Blüten. Einerseits sind die Vorkommen teilweise so gross, dass die Bienen nur den Nektar der Manuka Blüte vorfinden. Andererseits sind Bienen Blütentreu, das heisst solange sie auf einer Gattung Nahrung finden, wechseln sie die Blüte nicht.

Im Übrigen hat das die Natur sehr clever eingerichtet. Die Bienen sind dadurch sehr effizient im Nektar sammeln und die Blüten werden jeweils mit Pollen ihrer eigenen Gattung bestäubt. Schlussendlich sind wir dadurch in der Lage, einen reinen Sortenhonig zu produzieren.

Da die Manuka Gewächse aus Landwirtschaflicher Sicht ansonsten uninteressant sind, werden sie auch nicht bewirtschaftet, das heisst sie sind frei von irgendwelchen Giftstoffen.
Bienen filtern bei der Fermentation des Nektars zu Honig sämtliche Gifte heraus. Selbst Nektar, der entlang von Autobahnen gesammlt wurde weist keinerlei Giftstoffe auf. Dies ist ein Mechanismus der Bienen um ihre Brut zu schützen und sie nicht mit vergiftetem Honig zu füttern.
Trotzdem ist es beruhigend zu wissen, dass die Manuka Blüten zum vornherein unbehandelt sind.

Im Übrigen wird Manuka Honig hergestellt, wie jeder andere Honig. Sobald die Bienen, die Voratswaben fertiggestellt haben, man erkennt das daran, dass die vollen Wabenzellen mit einer Wachsschicht verdeckelt sind, kann der Honig geerntet werden. Das heisst man entnimmt die Waben, enfernt die Wachsschicht und extrahiert den Honig mittels einer Zentrifuge. Durch die entstehende zentrifugalkraft, wird der Honig aus den Wabenzellen gesogen. Man nennt den Vorgang „Schleudern“.

Manuka Honig hat einen eigenen, herben Geschmack

Mit den englischen Siedlern, kam auch die Viehzucht nach Neuseeland und Klee war und ist eine beliebte Futterpflanze deren grosse Vorkommen ebenfalls einen reinen Kleehonig ermöglichen. Kleehonig hat einen angenehmen sanften und süssen Geschmack und ist sehr hell in der Farbe. In Neuseeland wurde Kleehonig lange als ideal angesehen.

Manuka Honig hingegen mit seinem herben, fast medizinisch anmutenden Geschmack hingegen konnte nicht verkauft werden und wurde nach Möglichkeit vermieden.

Die Legende erzählt von einem Bauern, der den Manuka Honig den Kühen verfütterte, weil er ihn nicht verkaufen konnte. Nach einer Weile stellte er erstaunt fest, dass seine Kühe weniger mit Antibiotika behandelt werden mussten, weniger Krankeitsanfällig und insgesamt fitter waren als jenes Vieh, das keinen Manuka Honig bekam. 

 

Entdeckung der einzigartigen Wirksamkeit von Manuka Honig

Man erzählt sich, dass die Neuseeländer, durch den Bauern mit seinen aussergewöhnlich gesunden Kühen, aus dem Beispiel oben auf die einzigartige Wirkung von Manuka Honig aufmerksam wurden.

In den 1970er Jahren erforschte Peter Molan an der Waikato Universität in Hamilton die Wirksamkeit des Manuka Honigs, ohne zu Wissen worauf die Wirksamkeit beruht, nannte er die erstaunlichen Effekte den: „einzigartigen Manuka Faktor“, oder in englisch: „unique Manuka Factor“ – kurz UMF.

Erst im Jahr Jahr 2006 entdeckte das Team um Dr. Thomas Henle an der technischen Universität in Dresden, den Wirkstoff, der die starke antibakterielle Aktivität des Honigs bewirkt. Es handelt sich um Methylglyoxal oder kurz MGO.
Mehr dazu gibts hier: Inhaltsstoffe & Dosierung

Manuka Honig ein weltweiter Trend

In der Folge entwickelte sich ein welteiter Trend, immer mehr Menschen sind überzeugt von der fantastischen Wirksamkeit des Honigs. Und die Nachfrage stieg signifikant. Wir haben andernorts bereits beschrieben, dass insgesamt nur 1’700 Tonnen Manuka Honig zur Verfügung stehen. Durch das knappe Angebot steigt natürlich der Preis.

Dieser Umstand wiederum führte dazu, dass unreguliert, Ware als „Manuka Honig“ angeboten wurde, die weder von dieser Blüte stammte, noch dessen Wirksamkeit aufwies. So wurden Qualitäts Label und Systeme geschaffen. Wenn man einige Regeln beachtet, ist es heute möglich gelabelten Honig mit garantierter Wirksamkeit zu kaufen. Hier kannst du noch mehr zu diesem Thema nachlesen: Label & Preis

Haben wir dich überzeugt?